250 Seiten
14,8 x 21,0 cm, geb., 2020
Leseprobe
Dieser Band befasst sich mit der Kanonisierung des Korantextes, die anhand zweier großer maṣāḥif-Projekte im 1./7. Jahrhundert erfolgte. Im Zuge des ersten maṣāḥif-Projekts entstand im Jahre 25/645 ein Einheitstext (al-imām), von dem in drei sukzessiven Phasen Abschriften in alle islamischen Großstädte verschickt wurden. Im Kalifat von ʿAbd al-Malik b. Marwān (st. 86/705) fand sodann ein zweites maṣāḥif-Projekt statt, das nicht länger der Vereinheitlichung des Konsonantentextes galt, sondern widmete sich der besseren Leserlichkeit des Korans, wie z.B. die Einsetzung der diakritischen Punkte, und der Textsicherung, wie z.B. die Zählung der Konsonanten, Wörter und Verse im Koran. So ist der Übergang des imām vom Kalifat zum allgemeinen Publikum gelungen.
Zum Autor:
Omar Hamdan ist Professor der Islamischen Theologie. Er studierte Arabistik, Islamwissenschaft und vergleichende Religionswissenschaft in Jerusalem und Tübingen, wo er 1995 promovierte. Seit 2011 hat er den Lehrstuhl für Koranwissenschaften am Zentrum für Islamische Theologie der Universität Tübingen inne. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehört die Geschichte des Korans.
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