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460 Seiten, kart.,
15,5 cm x 22,5 cm, 2022
Die deutschen Konvertiten zum Islam Murad Wilfried Hofmann (1931–2020), Ahmad von Denffer (*1949) und Hadayatullah Hübsch (1946–2011) waren in Nachkriegs-Deutschland die ersten prominenten Vertreter eines „deutschen“ Islam. Obwohl sie zunächst kleinen islamischen Gruppierungen angehörten, entwarfen sie weitreichende Konzepte zur Verwurzelung des Islam in Politik und Gesellschaft. Diese Studie beschäftigt sich mit den wichtigsten Verlautbarungen der drei Konvertiten in den 1970er und 80er Jahren und analysiert ihre Kernaussagen zu Schlüsselthemen der islamischen Theologie. Bis heute sind ihre Ideen und Konzepte Teil des Diskurses zum Islam und Muslimen in Deutschland.
Deutsche Konvertiten zum Islam waren im 20. Jahrhundert einflussreiche Sprachrohre, die zu Themen wie der Toleranz gegenüber Andersgläubigen, Muslimen in westlichen Gesellschaften, der Stellung der Frau oder der Gültigkeit des šarīʿa-Rechts im europäischen Kontext publizierten. Die Konversionsnarrative der drei Konvertiten, sowie ihre Biographien und Veröffentlichungen wurden in die Analyse der Rolle deutscher Konvertiten und ihrer Forderungen im Kontext einer demokratischen Rechts- und Gesellschaftsordnung einbezogen.
Esther Schirrmacher hat von 2013 bis 2018 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Islamwissenschaft und Nahostsprachen (Arabisch, Persisch, Türkisch) studiert und verfasste 2018 ihre Masterarbeit zu Einfluss und Wirken des salafistischen Denkers Muḥammad Nāṣir ad-Dīn al-Albānī (1914–1999). Sprach- und Forschungsaufenthalte im Bachelor und Master führten sie nach Teheran/Iran, Madaba/Jordanien und Jerusalem/Israel. Im Rahmen ihres Promotionsstudiums von 2019 bis 2021 im Fach Islamwissenschaft war sie u. a. Visiting Research Fellow an der Hebrew University of Jerusalem, Israel.