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In Europa leben mehrere Millionen Muslime als religiöse Minderheiten in Staaten, die sich als säkular und demokratisch definieren. Das Fundament dieser Staaten besteht zum einen aus allgemeingültigen, säkularen Gesetzen und Regeln des gemeinschaftlichen Zusammenlebens und zum anderen aus der Aufforderung an die Bürger zur aktiven Mitgestaltung des Gemeinwesens und zur Partizipation an den politischen Entscheidungsprozessen.
Im Hinblick auf die muslimischen Minderheitengruppen in Europa stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage ihrer Integration. Verhindert ihr Muslimsein mit seinem Bezug auf šaria und umma, dass sie den säkularen Rechtssystemen ihrer Aufnahmeländer gegenüber in letzter Konsequenz loyal sein können und mit ihren nichtmuslimischen Mitbürgern eine tatsächliche Gemeinschaft bilden können? Inwiefern können das Bewusstsein als Muslim – also das Muslimsein – und das Bewusstsein als Staatsbürger – also das Bürgersein – bei Muslimen in Konflikt miteinander geraten? Welche Auswirkungen hat dieser Konflikt auf die Verfasstheit der europäischen Staaten und Gesellschaften?
Um die Frage zu erörtern, ob es einen solchen Konflikt tatsächlich gibt und wie mit diesem von muslimischer und nichtmuslimischer Seite umgegangen werden kann, werden verschiedene normative Ansätze untersucht. Dabei stehen zum einen die beiden einflussreichen muslimischen Autoren Yusuf al-Qaradawi und Tariq Ramadan im Zentrum des Interesses, die beide ausführlich zum Leben von Muslimen in nichtmuslimischen Gesellschaften gearbeitet haben. Zum anderen werden die Überlegungen des kanadischen Philosophen Charles Taylor vorgestellt, der sich intensiv mit den Voraussetzungen und Konsequenzen des Zusammenlebens von Mehrheiten und Minderheiten in einer Gesellschaft auseinandersetzt.
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