Band 19: Orientalische Reisende in Europa –

Artikel-Nr.: 978-3-86893-011-5

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Der vorliegende Sammelband untersucht Bilder vom Selbst und Imaginationen des Anderen, die von orientalischen Reisenden aus Europa und von europäischen Reisenden aus dem Nahen Osten in die jeweilige Heimat vermittelt wurden. Im Fokus steht eine bislang noch weitgehend ausstehende kulturübergreifende Betrachtung teils ähnlicher und doch unterschiedlicher Perzeptionsprozesse. Um die Darstellungen von ‚Orient‘ und ,Okzident‘ in Texten und Bildern in einer integrierten Perspektive zu untersuchen, werden unterschiedliche Blicke auf die orientalischen Reisenden in Europa und die europäischen Reisenden im Nahen Osten gewagt: Hierbei findet sowohl bekanntes Material Berücksichtigung als auch noch nicht untersuchte textliche und bildliche Darstellungen. Der Sammelband stellt gerade durch die Perspektivenvariation die zum Teil inszenierten (Selbst-)Bilder effektiv zur Schau und gibt neue Impulse für die Betrachtung alter und neuer Quellen. Damit liefert er für die aktuelle Orientalismusdebatte neue Pro- und Contra-Argumente und verdeutlicht das komplexe Zusammenspiel der Bilder vom Selbst und von dem Anderen.

 

Aus dem Inhaltsverzeichnis:

Bekim Agai
Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was (?) erzählen. Der Reisebericht als kulturübergreifende inszenierte Grenzerfahrung –  Ein Vergleich der Reiseberichte des Ägypters Ṭahtāwī, des Osmanen Muḥibb Efendi und des Preußen von Moltke

Gülbahar Erdem
Sefāretnāme-i Yirmisekiz Mehmed Çelebi Efendi: Eine Liaison der Diplomatie mit der Literatur – Ein Reisebericht als Anfangspunkt eines langen Weges des Osmanischen Reiches in seiner Orientierung an Europa

Abdullah Güllüoğlu
Die Wahrnehmung des Anderen in den Berichten des osmanischen Gesandten Ahmed Resmi Efendi (1694/95–1783)

Olcay Akyıldız
Was offizielle Reiseberichte ihren Lesern zu sagen haben…

Alev Meltem Masarwa
Kanonisierung des Selbst: Reisen und der Aufbau von intellektuellem Prestige bei Abū ṯ-Ṯanā’ al-Ālūsī (1802–1854)

Andreas Pflitsch
Aufbruch in eine vertraute Fremde: Ṭāhā Ḥusain in Paris

Britta Frede
Nur ein Nomade kann ein Held sein – drei gemeinsame Saharareisen von Odette du Puigaudeau (1894–1991) und Marion Sénones (alias Marcel Borne-Kreutzberger, 1886–1977)

Gülschen Sahatova
Reisen im Dienste der Ideologie. Ein Gespräch nach einer Reise

Zita Ágota Pataki
Reisen bildet. Orientreisen und Stereotypen in Text und Bild

Silke Förschler
Neue Einsichten. Über den Wandel der Darstellungen des Harems in Konstantinopel vom Reisebericht Paul Rycauts (1670) zu den Stichen des Recueil Ferriol (1714)

Roger Diederen
Fakt, Fiktion und Fantasie: Montesquieus Les Lettres Persanes und der Traum eines Eunuchen

Susann Schlemmer
Das deutsche Orientbild in der Malerei. Bilder des Fremden und Konstruktion des Eigenen

Barbara Stempel
3 x Asien in den Fotoreportagen Annemarie Schwarzenbachs

Nicola Müllerschön
„Was Agadir nicht ist“ – Dokumentationen des Reisens bei Hubert Fichte und Leonore Mau

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