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Julia Singer
Die (Selbst-)Darstellung der Muslimbrüder in der Talkshow Bi-lā ḥudūd zwischen 2011 und 2013
53 Seiten, kart.,
A-4 Heft, 2019
Vorliegende Arbeit untersucht, inwiefern die ägyptischen Muslimbrüder in der kurzen Phase der demokratischen Öffnung Ägyptens (2011–2013) ihr politisches Programm in der Talkshow Bi-lā ḥudūd (dt. Ohne Grenzen) des arabischen Satellitensenders al-Jazeera erfolgreich darstellen konnten. Dafür analysiert Julia Singer die Videos und Transkripte von Interviews, die Aḥmad Manṣūr, der Moderator der Sendung, zwischen Oktober 2011 und Januar 2013 mit den führenden Muslimbrüdern Ḫairat Saʿd aš-Šāṭir, Muḥammad Mursī, Saʿd al-Katātnī, Maḥmūd Ḥusain, Yūsuf Nadā und Aḥmad Fahmī führte.
Die oftmals vermutete bedingungslose Unterstützung der Muslimbrüder durch den katarischen Sender trifft dabei auf das ausgewählte Set an Talkshows nicht zu. Anhand der Analyse wird deutlich, dass das konfrontative Format der Talkshow den Muslimbrüdern im Hinblick auf ihre (Selbst-)Darstellung nicht geholfen hat. Es gelang ihnen weder, ein positives (politisches) Narrativ zu erzeugen, noch zeigten sie sich im Umgang mit den Medien als kompetent.
Julia Singer (M.A. 2018) studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Ethnologie und den Studiengang „Naher und Mittlerer Osten“ mit den Schwerpunkten Arabistik und Islamwissenschaft. Während ihres Studiums war sie in der Bayerischen Staatsbibliothek in der Orient- und Asienabteilung sowie in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Neuen Deutschen Biographie tätig. Derzeit ist sie Doktorandin im Forschungsprojekt „Arabische Massenmedien und (trans)regionale Netzkulturen“ am Institut für den Nahen und Mittleren Osten an der LMU München.