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Gebetsstunden der Religionen sind das deutlichste Beispiel dafür, dass Menschen aus verschiedenen Religionen sichtbar machen: Unser Glaube und unsere Spiritualität führen uns mit Menschen anderen
Glaubens zusammen, sie lassen uns nicht in Abgrenzung und Abwehr verharren. Sie stellen einen Meilenstein in Begegnung und Dialog der Religionen dar: dass man sich nicht nur gegenseitig besucht, nicht nur in geistigen Austausch miteinander tritt, sondern die gelebte Religiosität einbezieht und zur Geltung kommen lässt. In 25 Jahren interreligiöser Zusammenarbeit in der Nürnberger
Gruppe der Religionen für den Frieden/Religions for Peace ist sichtbar geworden, wie wertvoll der spirituelle Austausch zwischen den Religionsgemeinschaften sein kann. Die Verschiedenheit der Religionen wird dabei nicht relativiert. Aber es gilt das Motto: „In der Vielfalt unserer Bekenntnisse sind wir verbunden in der Suche nach Frieden“. Insgesamt 20 Gebetsstunden wurden für die Veröffentlichung ausgewählt – mit einem breiten Spektrum an Themen. Es handelt sich nicht um gemeinsame Gottesdienste. Hier kommen vielmehr Menschen aus den verschiedenen Glaubensgemeinschaften zusammen und sind wechselseitig zu Gast bei Gebeten, Meditationen, Auslegungen, Liedern für den Frieden. Dabei erschließt sich der Glauben der Anderen und der Reichtum der verschiedenen religiösen Traditionen in besonderer Weise. Die jeweilige Spiritualität wird fruchtbar gemacht für ein
gemeinsames Anliegen.
Prof. Dr. Johannes Lähnemann ist emeritierter Lehrstuhlinhaber für Religionspädagogik an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er leitet seit 1988 die Nürnberger Gruppe Religionen für den Frieden, ist Mitglied am Runden Tisch der Religionen in Deutschland und Chairman der Peace Education Standing
Commission (PESC) von Religions for Peace.
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