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Bereits vor der 6. Dynastie wurden Särge von Privatleuten dekoriert. Als die Könige ab Unas ihre Sargkammerwände mit Pyramidentexten ausschmückten, setzte ein neuer Entwicklungsschub ein. Da hier die Wurzeln der Dekoration der Särge des Mittleren Reiches liegen, bietet sich dieser Zeitpunkt als natürlicher Ansatzpunkt für eine Typologie an. Im Alten Reich liegt der Schwerpunkt der Entwicklung auf den Sargkammerwänden, die Särge dieser Zeit sind demgegenüber noch recht einfach dekoriert. Die frühen Sargkammern unter Teti zeigen einen großen Variantenreichtum, offenbar war zu dieser Zeit das Dekorationsschema noch nicht festgelegt. Mit der Verlagerung der Königsfriedhöfe nach Saqqara-Süd, wird das Dekorationsschema kanonisiert. In Giza liegt ein sekundärer Entwicklungsschwerpunkt; hier wird im Gegensatz zu Saqqara die menschliche Figur in den Sargkammern frei dargestellt.
Diese beiden Formungsprinzipien finden sich auch im Mittleren Reich wieder. Der Saqqaratyp verbreitet sich über die alte Hauptstadt Memphis auch nach Norden und Süden (unterägyptischer Typ), während der Gizatyp im oberägyptischen Typ weiterlebt mit Schwerpunkt Theben. Neben diesen beiden Haupttypen des Mittleren Reiches gibt es aber noch zahlreiche Typen, die weit weniger häufig vertreten sind. In der 13. Dynastie tritt in Theben ein spezieller Typ auf, der sich besonders durch seine
schwarze Bemalung auszeichnet. Ein weiterer Typ ist nur in Assiut zu finden (Typ Assiut). Er ist bereits auf den Außenseiten gut erkennbar, da die Inschrift in mehreren parallel laufenden Schriftbändern angebracht ist.
Das verbindende Glied zwischen allen genannten Typen sind die Horizontalzeilen der Außenseiten, und hier ist es besonders die Opferformel, die fast auf allen Särgen vorkommt. Sie dient daher als Ansatzpunkt für die Untersuchung. Mit ihrer Hilfe können auch Särge typologisch eingeordnet werden, die neben diesen Schriftbändern und dem Augenpaar keine weitere Dekoration tragen. Bei dem Versuch, das Material pro Ort in Gruppen zu unterteilen, zeigt sich, daß die Särge des unterägyptischen Typs am leichtesten zu unterteilen sind, wobei diese Aussage besonders für die mittelägyptischen Orte Meir, Bersche und Beni Hassan gilt. Für die alte Residenz Memphis gestaltet sich die Gruppeneinteilung schwieriger, weil man sich hier offenbar an alte Traditionen klammert und die neuen Entwicklungen nur langsam eindringen. Orte, an denen zuwenig Material vorhanden ist, werden nur im Katalog erwähnt.
Die Untersuchung arbeitet die typologischen Merkmale unter einer Vielzahl von Aspekten heraus. Hierdurch gelingt es einerseits, das Material eines Ortes in typologische Gruppen zu unterteilen, andererseits wird deutlich, daß es Merkmale gibt, die an verschiedenen Orten zu verschiedenen Zeiten auftreten.
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Band 3: Eine ikonographische Datierungsmethode für thebanische Wandmalereien der 18. Dynastie
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