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Leider bewegt sich unsere Welt insgesamt gesehen weder geradlinig noch zielstrebig – wie etwa in einer linearen Eschatologie vorgesehen – auf eine friedliche und gerechte Universalordnung zu. Der westliche Rationalisierungsprozess, der als Teil des Globalisierungsparadigmas zum herrschenden transnationalen und translokalen Diskurs geworden ist, führt eben keineswegs zu einer Humanisierung und moralischen Verbesserung des Menschen. Zwar scheint es weltweit einen Demokratisierungstrend zu geben, zumal viele ost- und südosteuropäische Staaten, die in den 1990er Jahre aus der Erbmasse der Sowjetunion hervorgingen, erfolgreich in das demokratische Lager gewechselt sind, doch erweist sich das Modell, wie die Beispiele Irak und Afghanistan deutlich zeigen, als nicht allerorten implementierbar. Das globale Demokratisierungspotential scheint irgendwie erschöpft zu sein, ohne dass es als erstrebenswertes Ideal grundsätzlich aufgegeben wird. In diesem Band widmen wir uns vor diesem Hintergrund kleineren und größeren typischen Konfliktfeldern in Asien. Dabei kommen bilaterale staatliche Auseinandersetzungen (Taiwan/China, Kaschmir zwischen Indien und Pakistan) und die Probleme autochthoner Gruppen in besetzten Gebieten (Tibetische Viehzüchter in China) ebenso zur Sprache wie religiöse Konfrontationen (Hindus vs. Muslime in Indien, Muslime vs. Buddhisten in Ladakh, Islam vs. säkularer Staat in Zentralasien) und der Kampf um die identitätsstiftende Deutung der Vergangenheit (Japanische Schulbücher). Hochinteressant sind schließlich aber auch diejenigen Konflikte neuen Genres, die sich aus der Globalisierung selbst ergeben (Kambodscha, Thailand).
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