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Im Vorfeld des Irakkrieges 2003 gab es in Politik und Medien viele Stimmen, die nach dem Fall Bagdads einen Dominoeffekt in der ganzen Region prophezeiten und im Monarchen Jordaniens, König ʿAbdallāh II., den ersten Dominostein sahen, der fallen würde. Doch nichts geschah! Auch der „Arabische Frühling“ hatte sich in Jordanien bisher kaum bemerkbar gemacht. Je mehr es im Nahen Osten brennt, desto mehr erscheint dieses Land als eine Oase der Stabilität. Dieses Buch ergründet dieses Phänomen und sucht nach theoretisch und historisch belegbaren Erklärungen. Als König ʿAbdallāh II. 1999 den Thron bestieg, beschrieb ihn die internationale Presse als einen moderneren Monarchen, der die wirtschaftliche und demokratische Entwicklung seines Landes voranbringen wolle. Auch nach 14 Jahren hat er Jordanien nicht in eine Demokratie gewandelt, doch er versteht die einheimischen Eliten an sich zu binden und sein Land gegenüber dem Westen als verlässlichen Partner zu präsentieren. Der Irakkrieg im Jahr 2003 hatte während seiner Regentschaft die bisher größten Auswirkungen auf das Königreich. Das Land verlor mit dem Irak seinen wichtigsten Handelspartner, wurde Ziel einer terroristischen Kampagne und musste hunderttausenden Flüchtlingen Zuflucht gewähren. Anhand dieser Ereignisse zeichnet der Autor nach, wie dieses Herrschaftssystem funktioniert, wenn es unter Druck gerät und aus Krisen in der Region politisches Kapital schlägt.
Jonas Teichgreeber studierte Politische Wissenschaften, Neuere Geschichte und Islamwissenschaft an der Universität Bonn, sein besonderes Interesse galt den gesellschaftlichen und politischen Verhältnissen im Nahen Osten. 2006 schriebt er seine Magisterarbeit zu den Auswirkungen des Irakkriegs auf Jordanien. 2003 lebte er ein Jahr in Amman und kehrte seither regelmäßig dorthin zurück, zuletzt 2008 zur Feldforschung für die vorliegende Dissertationsschrift.
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