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379 Seiten, kart.,
15,5 cm x 22,5 cm, 2024
In der bisherigen Forschung erscheint die Nahḍa im Libanon vornehmlich als ein christlich-sunnitisches Projekt, das vor allem in Beirut realisiert wurde. Dagegen bleiben andere Beiträge aus dem syro-libanesischen Raum in der Betrachtung meist außen vor. Das gilt auch für Beiträge der zwar marginalisierten, jedoch bedeutsamen Bevölkerungsgruppe der Schiiten aus Ǧabal ʿĀmil (jetziger Südlibanon), die im libanesischen Kontext als Matāwila bezeichnet werden. Während die politische Emanzipation der libanesischen Schiiten, die sich vor allem im Zuge des libanesischen Bürgerkrieges (1975–1990) vollzog, relativ gut erforscht ist, gibt es bisher kaum Arbeiten, die sich mit ihrer geistig-kulturellen Emanzipation befassen und insbesondere ihren Beitrag zur Nahḍa im Libanon bzw. der arabischen Gesellschaft insgesamt erörtern. Eine nähere Untersuchung von Person und Werk Aḥmad Riḍās kann zum besseren Verständnis des politisch-gesellschaftlichen Bedeutungszuwachses beitragen, den die Schiiten im Libanon ab den siebziger Jahren des 20. Jh. erfahren haben, zumal sich die Ideen und Vorstellungen Riḍās auch in Positionen aktueller schiitischer Politik und Ideologie deutlich identifizieren lassen.
Zum Autor:
Sarjoun Karam, geboren 1970 in Beirut. Mit Schwerpunkt Linguistik, moderne arabische Literatur und arabische Nahḍa, studierte er im Libanon und promovierte an der Universität Heidelberg zum Thema „Das christliche Symbol in der modernen arabischen Dichtung“. 2023 habilitierte er sich an der Universität Bonn. Nach mehreren Jahren als Dozent für arabische Sprache und Literatur im Libanon und als Gastdozent in Maastricht, ist er seit 2005 am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn tätig.