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Abu l-Fazl Allami, der bekannte Hofhistoriograph Akbars (r. 1556-1605), beabsichtigte der Biographie des Mogulherrschers (dem Akbarnamah) ein ausführliches Kapitel über die Geschichte von dessen Vater Humayun (1530-1540 und 1555-56) voranzustellen. Zu diesem Zweck wurden einige altgediente Gefolgsleute Humayuns beauftragt, ihre Erinnerungen an den Vater Akbars zu Papier zu bringen. Den wohl wertvollsten Rückblick lieferte Humayuns Leibdiener Jauhar Aftabci mit seiner Tazkirat al-Waqiat (1587), da er praktisch ununterbrochen seinem Herrn bei dessen wechselvollem Lebenslauf zur Seite gestanden hatte. Jauhars akribische Dokumentation – deren vollständige deutsche Bearbeitung hier angefertigt wurde – spiegelt das Wechselverhältnis von Autor, Text und historio-biographischen Bezugsrahmen wider und kann als Resultat eines komplexen Prozesses der Rückkopplung begriffen werden. So verweist Jauhars Text auf einen Sub-Text, der einer ganz anderen Rationalität folgt, als der eines historischen Berichts: der Rationalität der Kontingenzbewältigung.