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Die 1985 veröffentlichten Funde auf der Nilinsel Elephantine beim heutigen Aswan gehörten zu einer Anlage, die der kultischen Verehrung eines toten Expeditionsleiters namens Pepinecht/Heqaib diente, der um 2250 v. Chr. gelebt hatte. Das Heiligtum hat eine Baugeschichte von über 300 Jahren, genutzt wurde es noch ungefähr 100 Jahre länger. Seine Geschichte ist ein Spiegelbild der Geschichte des Mittleren Reiches (21.-16. Jahrh. v. Chr.). In seinem Areal fanden sich über S0 Statuen altägyptischer Beamter und 8 Königsstatuen von hervorragender ästhetischer Qualität, 26 Stelen sowie 12 Schreine und Naoi. Sie belegen die besondere Attraktivität, die das Heiligtum in den religiösen Vorstellungen der Menschen im Mittleren Reicht gehabt hat.
Dies Buch will das Ensemble von Funden und das Heiligtum als Institution interpretieren und einen Beitrag zur ägyptischen Kulturgeschichte leisten.
Der erste Teil widmet sich den zentralen Themen, die für ein Verständnis der Verehrung des Heiligen Heqaib und der Geschichte seines Heiligtums von Bedeutung sind. Der zweite Teil enthält Übersetzungen und Kommentare zu den im Heiligtum aufgefundenen autobiographischen und religiösen Inschriften sowie zu den autobiographischen Inschriften Sarenputs in seinem Felsgrab in der Oberschichtnekropole bei Aswan.
Kapitel 1 beschreibt die Biographie Sarenputs, den Pharao Sesostris I. zum Gouverneur und Bürgermeister von Elephantine eingesetzt hatte. Aus Sarenputs Autobiographie und Restaurierungsinschriften geht hervor, daß er seine Tätigkeit als Teil der von seinem König verfolgten Politik der Renaissance ägyptischer Kultur und Gesellschaft verstand.
In Kapitel 2 geht es um die chronologische Einordnung der Funde aus dem Heiligtum und ihre soziologische und historische Interpretation. Außer den Bürgermeistern von Elephantine waren ein Großteil der Stifter hohe Beamte der königlichen Residenz im Norden des Landes.
In Kapitel 3 wird am Beispiel einer Gruppe von Stelen, die einem recht homogenen “Elephantine-Stil” zugeschrieben werden können, die Organisation künstlerischer Produktion im Alten Ägypten diskutiert. Hier geht es um eine kunstgeschichtliche Behandlung der Fragen nach Stil, Handwerkern und Werkstätten.
Kapitel 4 beschreibt die Formen und das Wesen der Verehrung des Heqaib. Sein Heiligtum ist ägyptisch als “Bezirk für die Seele” (Hut-KA) bezeichnet worden und war ein Ort der Verehrung eines vergöttlichten Toten, der für die Gemeinschaft der Lebenden als “Heiliger” die Funktion eines Mittlers gegenüber der Götterwelt ausübte.
Im Heiligtum wurden religiöse Texte gefunden, die zu dort durchgeführten Ritualen gehören. Weitere interessante Texte sind Sprüche “um Luft 'zu atmen", die erst sehr viel später wieder im ägyptischen Totenbuch belegt sind, und ein Spruch für die Teilnahme des Toten am Sonnenlauf, der sonst als “Pyramidionspruch” bekannt ist.
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