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Lebensdarstellungen gehören zu jenen Narrativen, die man in vielen, vielleicht sogar in nahezu allen menschlichen Gemeinschaften antreffen kann. Sie sind oftmals eine Ausdrucksform, durch die Kultur in besonders prägnanter Art beobachtbar wird und die Rückschlüsse auf epochenspezifische Mentalitäten erlaubt, wobei man zu berücksichtigen hat, dass diese Texte gesellschaftliche Wirklichkeit niemals mimetisch abbilden. Allerdings wird in ihnen auf Elemente zurückgegriffen, die der Vorstellungswelt, Erfahrungswirklichkeit und dem Wissensstand einer Kultur entstammen. Bei ihrer Analyse geht es daher unter anderem um die Frage, in welchem Verhältnis solche Texte zu den Diskursen und dem Wissen einer Gesellschaft stehen. Wie werden in ihnen Formen der kulturellen Selbstwahrnehmung und Selbstthematisierung vermittelt? Die Lebensdarstellungen, welche in den in diesem Band versammelten Aufsätzen behandelt werden, unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich des jeweiligen kulturellen Kontexts, in dem sie verfasst worden sind, ganz erheblich voneinander. Sie sind auch in unterschiedlichen Epochen entstanden; das Spektrum reicht vom 9. bis zum 21. Jahrhundert. Die Heterogenität der Texte manifestiert sich aber auch in deren textueller Gestalt und in den narrativen Verfahren, die in ihnen zum Einsatz kommen.
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