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Wenn über „Natur“ gesprochen wird schein klar, was damit gemeint ist: Das nicht-menschliche Andere der Kultur, das, was der Mensch einerseits ausbeutet und andererseits zu bewahren versucht. Dabei sind jedoch sowohl der szientistische Blick als auch die Vorstellung von Natur als das erhabene Andere der menschlichen Gemeinschaft kulturell partikulare Denkfiguren, die im Zuge des Kolonialismus und der Globalisierung zwar auch im globalen Süden hegemonial geworden sind, aber keineswegs universale Gültigkeit beanspruchen können. Vor allem im Zuge kapitalistischer Strategien der Aneignung von natürlichen Ressourcen im globalen Süden wird dort auch der Begriff der Natur neu verhandelt.
Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, wie sich der Begriff der Natur in postkolonialen Zusammenhängen denken und analysieren lässt und beschäftigt sich im Besonderen mit postkolonialen Naturkonzepten in Kalimantan, Indonesien. Es wird untersucht, wie Indigenität durch ontologische Alterität und Rekurse auf hegemoniale Naturkonzepte erzeugt wird und indigene Akteure im indonesischen Teil Borneos ihre Identität im Kontext ökologischer Konflikte herstellen.
Diese als Dissertation vorgelegte Arbeit wurde 2015 mit dem Dissertationspreis der Bonn International Graduate School - Oriental and Asian Studies ausgezeichnet.
Timo Duile studierte Politische Wissenschaft, Ethnologie und Philosophie an der Universität Bonn sowie Indonesisch in Denpasar/Indonesien. Er war Gastwissenschaftler an der Tanjungpura-Universität in Pontianak/Indonesien und Lehrbeauftragter am Institut für Ethnologie der Universität Köln. Zurzeit ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Universität Bonn. Zu seinen Forschungsinteressen zählen ökologische Konflikte und Identitätspolitiken in Indonesien.
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