Band 4: Innovation oder Plagiat? Kompilationstechniken in der Vormoderne

Artikel-Nr.: 978-3-86893-004-7

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Mit dem Narrative Turn der 1980er Jahre änderte sich auch der Blick auf vormoderne Geschichtsschreibung. Sogar in der eher konservativen Islamwissenschaft kam es zu einer vorsichtigen Neubewertung historiographischer Schriften aus dem Mittelalter und der (frühen) Neuzeit. Nicht länger waren die Verwertbarkeit, subjektive Glaubwürdigkeit und Originalität der in den betreffenden Werken gegebenen „historischen Tatsachen“ einzige Kriterien zur Bewertung der Quelle. Historiographien wurden nun wie andere Textgattungen als literarische Produkte von Individuen bewertet. Muslimische Geschichtsschreiber orientierten sich an ihren Vorgängern, wobei ihnen bereits existierende, vorbildliche Werke als Grundlagen dienten, die sie dann selbst umgestalteten und modifizierten. Aus den ihnen zur Verfügung stehenden Quellen zu kompilieren, war eine gängige Methode, um neue Texte zu generieren. Obgleich somit eines der herausragenden Charakteristika mittelalterlicher arabischer Geschichtsschreibung, genießt Kompilation immer noch einen schlechten Ruf und wird oft in die Nähe des Plagiats gerückt. Aber handelt es sich beim Kompilieren tatsächlich nur um reines Abschreiben und ist der Vorwurf gerechtfertigt? Wie sieht der Prozess des Kompilierens bei einzelnen Historikern aus? Wie hoch ist bei der Kompilationstätigkeit das schöpferische Moment des Autors? In dem vorliegenden Band soll es darum gehen, anhand von fünf Beispielen exemplarisch zu zeigen, dass im Zuge des Kompilationsprozesses letztlich ein selbständiger Text zustande kommt, der die Eigenleistung des Verfassers deutlich reflektiert.

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