519 Seiten, kart.,
15,5 cm x 22,5 cm, 2025
Leseprobe
Zaynab al-Ġazālī (1917–2005) steht wie wenige Andere ihrer Generation für das irritierende Zeitphänomen einer Ikone der islamischen Rückbesinnung (nach 1967), die emanzipatorische Ansätze mit islamistischen Parolen verknüpft. In den Reihen der ägyptischen Muslimbruderschaft ist sie eine der wenigen Frauen, die eine Führungsposition innehatten. Ihr umfangreiches Werk enthält neben spiritueller Erweckungsliteratur und mehreren Anthologien ihres publizistischen Wirkens, einen unvollendeten tafsīr. Während Vita und Werk im euro-amerikanischen Forschungskanon zu Themen wie Gender und Islam vielfach diskutiert werden, liegt gleichzeitig eine nur überschaubare Literatur zu ihren Schriften vor. Diese Lücke schließt die vorliegende Arbeit in einer konzepthistorischen Analyse des Spätwerks und liefert dabei Erkenntnisse zu Rollenbildern, Ideologie und Rhetorik.
Zur Autorin:
Sarah Spiegel studierte an der Universität Bonn Islamwissenschaft, Komparatistik und Politik. Ihr Dissertationsvorhaben wurde durch die Gerda Henkel Stiftung gefördert. Seit 2022 arbeitet sie bei der Hochschulrektorenkonferenz.