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„Der eine Gott in tausend Sprachen.“ Der Titel spielt an auf die biblische Erzählung vom Turmbau in Babel, die in diesem Buch gegen den Strich gelesen wird: Die Vielstimmigkeit der Sprachen ist kein Fluch, sondern ein Segen. In ihr drückt sich die unerschöpfliche Vielfalt des Lebendigen aus. Nichts wäre schlimmer, als wenn alle unter die Herrschaft einer Sprache, eines Denkens gezwungen würden.
Keine Lesart biblischer Texte kann für sich beanspruchen, die einzig wahre oder endgültige zu sein. Ihr Sinn – das zeigt sich im Spiegel von Filmsequenzen, Musik und Literatur – ist unerschöpflich. Die in diesem Buch gesammelten Beiträge sind selbst Ausdruck der Vielstimmigkeit der religiösen Sprache. Sie verknüpfen Hinweise mit Assoziationen, folgen der Spur von Einfällen, die selten vorhersehbar sind, und kommen darum zu oft überraschenden Ergebnissen. Die Themen der Theologie, so zeigt sich dabei, sind Themen des Menschlichen.