Heft 21: Muhammad b. Ali as-Sawkani (gest. 1255/1834) der große jemenitische Reformer

Artikel-Nr.: 978-3-86893-042-9

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Eine Untersuchung des Islam im Jemen stellt eine hermeneutische Aufgabe dar, die sich neben dem historischen Verstehen diskursiver Traditionen, politischer Prozesse und gesellschaftlicher Entwicklungen vor allem dem pluralistischen Zusammenspiel der unterschiedlichen islamischen Strömungen im Jemen stellen muss. Dafür liefern die Theorien und Schriften des jemenitischen Rechtsgelehrten Muhammad b. 'Ali aš-Šawkani (gest. 1250/1834) ein hervorragendes Beispiel. Kaum einem jemenitischen Gelehrten der Vergangenheit wird in der heutigen Republik Jemen so viel Verehrung entgegengebracht wie Muhammad b. 'Ali aš-Šawkani. Nur scheinbar im Widerspruch dazu steht, dass bereits zu Lebzeiten sein Bestreben, die Kluft zwischen den beiden wichtigsten islamischen Strömungen des Landes, der šafi'itischen und der zayditischen, zu überwinden, von den damals regierenden zayditischen Imamen unterstützt wurde, – deren über tausendjährige Herrschaft 1382/1962 im nördlichen Jemen von republikanischen Nationalisten gebrochen wurde. Das Erkenntnisinteresse der vorliegenden Arbeit richtet sich vorrangig auf Šawkanis Reformbestrebungen, die mit einer von ihm eingeleiteten „Sunnitisierung des Zaydismus“ in Verbindung gebracht werden. Es wird untersucht, wie diese Reformanstöße im Kontext der Zerfallserscheinungen einer Jahrhunderte alten zayditischen Tradition zum Ende des 12./18. und zu Beginn des 13./19. Jahrhunderts den Anforderungen der politischen, gesellschaftlichen und rechtlichen Krise Rechnung tragen und wie sie sich zugleich in das Vermächtnis mehrerer salafitisch orientierter jemenitischer Gelehrter einordnen lassen.

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