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92 Seiten, kart.,
A-4 Heft, 2024
Nabawīya Mūsā (1886–1951) gehört zur ersten Generation moderner Frauenrechtlerinnen in Ägypten. Sie war die erste staatlich anerkannte Arabischlehrerin und eine Pionierin auf dem Gebiet der Frauenbildung.
In den späten 1920er Jahren veröffentlicht Mūsā in der Wochenzeitschrift al-Balāġ al-usbūʿī regelmäßig Essays über die Rolle der Frau in der modernen Nation. Für Nabawīya Mūsā steht damals fest, dass sich Ägypten erst vom Joch der Kolonisierung befreien wird, wenn es seiner weiblichen Bevölkerung die Teilhabe an der Gesellschaft ermöglicht – zum einen durch Bildung, zum anderen durch den freien Zugang zum Arbeitsmarkt.
Die hier übersetzten Essays decken bislang unbekannte, kontroverse Positionen und Denkweisen der Frauenrechtlerin auf, die in der vorliegenden Arbeit unter den Themenblöcken Nationalismus, Moral und Elitedenken kritisch diskutiert werden. Dazu gehören etwa der Ausschluss von verheirateten Frauen vom Berufsleben, deren Platz Mūsā weiterhin im Haushalt sieht, oder auch ihre restriktive Haltung gegenüber dem Bau von Wohlfahrtsschulen für die Armen, die für Nabawīya Mūsā nicht nur eine sinnlose Geldverschwendung, sondern auch eine Gefährdung der gesellschaftlichen (Klassen)Ordnung darstellen.
Miriam Quiering ist 1993 in Bielefeld geboren und hat an der Universität Bonn Soziologie, Politik und Islamwissenschaft studiert. Seit Oktober 2024 ist sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Orient- und Asienwissenschaften in Bonn tätig und schreibt ihre Promotion im Bereich der arabischen Literatur über die zeitgenössische libanesische Schriftstellerin Alawiya Sobh. Ihre bisherigen Forschungen bewegen sich im Bereich Gender Studies, Narratologie und Abhängigkeitsforschung (Dependency Studies).