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Im Jahre 1983 legte der Gadameser Gelehrte Basir Qasim Yusa der interessierten Öffentlichkeit 150 Privatpapiere – Briefe, Rechnungen, Warenlisten, Quittungen oder Geburtsregister – aus dem Besitz seiner Familie vor. Diese Dokumente, die in dem Zeitraum von 1813 bis 1917 entstanden sind, handeln alle in der einen oder anderen Weise von Mitgliedern der berberischen Familie Yusa. Geschrieben sind diese Schriftstücke in einem lokalen Umgangsarabisch, in dem sich verschiedentlich berberische oder hocharabische Einsprengsel finden. Als Verfasser kommen entweder die Absender selbst, deren schriftkundigen Bekannte oder aber bezahlte Briefschreiber in Frage. Kurz nachdem Basir Qasim Yusa seine Edition veröffentlicht hatte, begann Ulrich Haarmann sich mit den Texten zu befassen. Ein Aufenthalt am Berliner Wissenschaftskolleg im Frühjahr 1997 gab ihm Zeit und Gelegenheit, alle Befunde in einen geschlossenen Text zu gießen, der dann 1998 in der Zeitschrift Die Welt des Islams unter dem Titel „The Dead Ostrich: Life and Trade in Ghadames (Libya) in the Nineteenth Century“ publiziert wurde. Die von ihm weitgehend übersetzten Dokumente sollten einer späteren Veröffentlichung vorbehalten sein. Dazu kam es dann aber nicht mehr, denn Ulrich Haarmann verstarb 1999. Stephan Conermann hat die Übertragungen der schwierigen Texte nun zusammen mit einer längeren Einleitung in vorsichtiger Überarbeitung herausgegeben.